Erschienen in:
01.12.2011 | Leitthema
Schlafdauer und Übergewicht
verfasst von:
S. Hense, O. Bayer
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 12/2011
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Zusammenfassung
Schlafmangel ist aufgrund seiner vielfältigen Auswirkungen, deren Wirkmechanismen wir erst zu verstehen beginnen, als ernst zu nehmender Risikofaktor mit großer Public-Health-Relevanz zu sehen. Dies wird auch durch die steigende Zahl an Studien belegt, die sich speziell mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Übergewicht befassen. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick sowohl über den aktuellen Stand der Forschung zu diesem Thema als auch über mögliche biologische Mechanismen. Die Evidenz aus epidemiologischen Studien deutet sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf einen Zusammenhang zwischen kurzer Schlafdauer und Übergewicht hin. Die Ergebnisse bei Kindern sind konsistenter als bei Erwachsenen. Als Ursache für den Zusammenhang werden mehrere Mechanismen diskutiert. Dabei stehen vor allem hormonelle Veränderungen im Fokus. Um Schlaf in eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Übergewicht einbeziehen zu können, sind nun Interventionsstudien erforderlich, die einen potenziellen protektiven Effekt einer verlängerten Schlafdauer untersuchen.