Zusammenfassung
Es gibt keinen diagnostischen „Goldstandard“ zur Schmerzklassifizierung und damit zur Differenzierung von Schmerzkrankheiten. Zu einer zentralen Sensibilisierung kommt es bei der Osteoarthritis und der rheumatischen Arthritis. Sie bestimmt die Schwere der Symptome. Bei der Fibromyalgie ist sie das Charakteristikum, und periphere Veränderungen prägen das Schmerzbild und die Ermüdbarkeit und steigern die Intensität der Sensibilisierung. Der Grad der Sensibilisierung, diagnostiziert anhand des psychopathologischen Profils, könnte in Zukunft zum Differenzierungsmerkmal zwischen den Schmerzerkrankungen werden.
Insgesamt kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass die therapeutische Schmerzhemmung nach dem Prinzip „Schmerz hemmt Schmerz“ bei allen degenerativen, rheumatischen und primär zentralen Erkrankungen wie der FM nicht nur keine Kontraindikation darstellt, sondern indiziert ist, um über die Schmerzhemmung eine ausreichende Belastbarkeit für aktive Interventionen erreichen zu können.