Erschienen in:
01.09.2006 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Schmerztherapie bei suchtmittelabhängigen Patienten
verfasst von:
C. Hampel, M. Schenk, H. Göbel, I. Gralow, S. M. Grüsser, C. Jellinek, G. Ernst, K. Hermanns, J. Gölz, W. Poser, M. Strumpf, E. A. M. Neugebauer, Prof. Dr. C. Spies
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2006
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Zusammenfassung
Der ethische und juristische Konsens gebietet das Recht eines jeden Menschen auf eine adäquate und effektive Schmerztherapie. Jedoch untersuchten nur wenige Studien die Besonderheiten derselben bei suchtmittelabhängigen bzw. abstinenten abhängigen Patienten. Suchtmittelabhängigkeit ist eine ungünstige Diagnose für eine erfolgreiche Schmerztherapie, da u. U. Medikamente verordnet werden, die eine gleichartige Abhängigkeit erzeugen können. Außerdem ergeben sich häufig Toleranzprobleme. Schließlich besteht die Gefahr einer iatrogenen Schmerzchronifizierung durch Nichtbeachtung bekannter Risikofaktoren und Komorbiditäten. Jedoch darf eine Suchterkrankung eine suffiziente Schmerztherapie nicht behindern, denn sie macht, wenn sie adäquat zur Pathophysiologie erfolgt, fast nie abhängig. Patienten mit einer Suchterkrankung können eine adäquate Schmerztherapie erhalten. Größte Erfolgsaussichten bestehen bei Beachtung der physiologischen und psychischen Besonderheiten von Suchterkrankten mit der Ausschöpfung verschiedenster multimodaler Therapieansätze sowie einer interdisziplinären Herangehensweise.