Erschienen in:
01.09.2006 | Originalien
Zentrale Schmerzverarbeitung bei chronischem Rückenschmerz
Hinweise auf verminderte Schmerzinhibition
verfasst von:
Dr. T. Giesecke, R. H. Gracely, D. J. Clauw, A. Nachemson, M. H. Dück, R. Sabatowski, H. J. Gerbershagen, D. A. Williams, F. Petzke
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 5/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine vergleichende Untersuchung hatte eine verstärkte zentralnervöse Schmerzverarbeitung bei Patienten mit idiopathischem chronischem Rückenschmerz („chronic low back pain“, LBP) v. a. in den somatosensorischen Kortexarealen (S1, S2) gezeigt. In einer weiteren Analyse untersuchten wir diesen und weitere Unterschiede der neuronalen Aktivierung zwischen LBP und Gesunden im Hinblick auf mögliche zentrale Pathomechanismen.
Methoden
Während der fMRT-Experimente waren Druckschmerzstimuli gleicher Schmerzintensität (mäßig intensiv) am linken Daumennagel in einem Blockparadigma verabreicht worden. In einer weiteren Analyse der fMRT-Daten wurden Unterschiede in der schmerzevozierten neuronalen Aktivierung beider Gruppen statistisch verglichen.
Ergebnisse
Subjektiv gleich schmerzhafte Stimuli lösten bei den Patienten im Bereich des periaquäduktalen Grau (PAG) eine signifikant reduzierte neuronale Aktivierung aus. Dagegen war das Ausmaß der Aktivierung bei LBP in S1, S2 und dem lateralen, orbitofrontalen Kortex (LOFK) signifikant höher als in der Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung
Bei Patienten mit LBP könnte eine Funktionsverminderung in den vom PAG kontrollierten absteigenden schmerzinhibierenden Systemen eine mögliche Ursache der klinischen Schmerzsymptomatik sein.