Offensichtlich beeinflusst eine ausreichende Gewichtszunahme das Retinopathie (ROP)-Risiko bei Frühgeborenen. In einer US-amerikanischen Multicenterstudie der Harvard Medical School wurde bei 1.706 Frühgeborenen (mittleres Gestationsalter 28 Wochen; mittleres Geburtsgewicht 1.016 g) der Gewichtsverlauf mit ersten Symptomen einer ROP korreliert [Wu C et al. Arch Ophthalmol 2012; 130: 992–9]. Bei 75 % der Kinder, die in den ersten drei Wochen deutlich zu wenig zunahmen, wurden Hochrisikofälle für eine ROP identifiziert mit einem negativen Vorhersagewert von 99,7 %. Aber nicht nur eine Retinopathie, auch eine generell gestörte Gehirnentwicklung frühgeborener Kinder kann den Visus verschlechtern. Eine Studie aus Dänemark verglich eine Gruppe von 178 Kindern vor der 28. SSW mit 56 Reifgeborenen [Slidsborg C et al. Arch Ophthalmol 2012; 130: 1410–7]. Ein Verdacht auf zerebrale Entwicklungsdefizite stellte sich als unabhängiger und primärer Risikofaktor für spätere Einbußen bei der Sehfähigkeit im Vorschulalter heraus. Dass eine abgelaufene ROP für sich allein nicht immer eine ausreichende Erklärung für den schlechteren Visus bei Frühchen bietet, ist auch die persönliche Erfahrung vieler Augenärzte. Daher sollte im Alter von sechs, spätestens nach zwölf Monaten, das Sehvermögen der Kinder noch einmal unabhängig von einer Retinopathie getestet werden.
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