Erschienen in:
01.07.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Sexualstörungen bei Diabetes mellitus
verfasst von:
Dr. F. Merfort
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Sexualstörungen werden bei Menschen mit Diabetes nicht ausreichend beachtet und ernst genommen. Es wird auch unter Diabetologen häufig die Meinung vertreten, dass andere Probleme in der Versorgung von Diabetespatienten vorrangig sind. Sexualstörungen werden immer noch häufig als Befindlichkeitsstörung abgetan.
Obwohl gerade der Erhalt einer hohen Lebensqualität bei der Betreuung von Diabetespatienten ständig betont wird, unterschätzt man die Auswirkungen von Sexualstörungen bei diabetischen Frauen und Männern auf deren psychische und somatische Gesundheit.
Sexualstörungen stellen eine eindeutige Einschränkung der Lebensqualität dar. Wenn ein Leidensdruck vorhanden ist und ein Therapiewunsch besteht, sollte deswegen eine Behandlung wie bei anderen Folgeschäden angeboten werden.
Diabetespatienten sind häufiger und in einem früheren Lebensalter von Sexualstörungen betroffen als die nichtdiabetische Bevölkerung. Die Sexualstörungen der diabetischen Frau umfassen Libido-, Erregungs-, Orgasmus- und Befriedigungsstörungen. Bei den Sexualstörungen des diabetischen Mannes werden im Wesentlichen Libido-, Orgasmus-, Ejakulations- und Erektionsstörungen genannt.
Die Effektivität und Akzeptanz der Therapiemodalitäten der einzelnen Sexualstörungen werden unterschiedlich bewertet. Unbestritten ist, dass bei der erektilen Dysfunktion des diabetischen Mannes insbesondere Phosphodiesterase-5-Inhibitoren erfolgreich eingesetzt werden können.