Erschienen in:
01.05.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Soziale Phobie
verfasst von:
Prof. Dr. B. Bandelow, Dipl.-Psych., D. Wedekind
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die soziale Phobie (soziale Angststörung) ist mit einer Lebenszeitprävalenz von 13 % (DSM-IV-TR) eine häufige und schwerwiegende Erkrankung, die wegen des damit verbundenen Leistungsdrucks, einer erhöhten Suizidrate und einer häufigen Komorbidität mit Suchterkrankungen nicht bagatellisiert werden darf. Charakteristisch für die soziale Phobie ist die übertriebene und unrealistische Angst, von anderen Menschen negativ bewertet zu werden. Sie beginnt häufig im Jugendalter.
Durch eine evidenzbasierte Behandlung mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) und Medikamenten können die Symptome einer sozialen Phobie gut gebessert werden. Beruhend auf einer systematischen Recherche aller verfügbaren randomisierten Studien werden in diesem Artikel Empfehlungen zur Behandlung der sozialen Phobie gegeben. Unter den psychotherapeutischen Therapieverfahren haben sich verschiedene Varianten der KVT in kontrollierten Studien als wirksam erwiesen. Zu den Medikamenten der 1. Wahl zählen selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) und der selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) Venlafaxin.