Erschienen in:
06.04.2018 | Schizophrenie | Fortbildung
Psychiatrische Kasuistik
Spätschizophrenie bei einer 58-Jährigen
verfasst von:
Rami Zain, Dr. med. Eric Hahn, Lara Kim Martensen, Nicoleta Carmen Cosma
Erschienen in:
NeuroTransmitter
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Ausgabe 4/2018
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Auszug
Eine 58-jährige Patientin stellte sich in Begleitung ihres Sohnes in der Rettungsstelle der Klinik vor. Im Aufnahmegespräch gab die Frau an, seit zirka drei Jahren weibliche und männliche Stimmen zu hören, die sie nahezu ununterbrochen traktieren würden. Die Stimmen würden ihre Handlungen und Gedanken kommentieren und wiederholen, sie mit Schimpfwörtern beleidigen und ihr sagen, dass sie unter Beobachtung stehe. Die Symptomatik sei erstmals zu Hause aufgetreten. Aus Sorge, als verrückt zu gelten, habe sie das Erlebte niemandem erzählt. Sie vermute, dass ihre Stimmbänder manipuliert werden, so dass sie Stimmen hören könne. Daher habe sie mehrmals versucht, einen Stimmbandexperten bei der Kriminalpolizei zu kontaktieren, und auch gehört, dass dies mittlerweile möglich sei. Ihre Alltagsaktivitäten, Hobbies und der Schlaf seien aufgrund der Stimmen deutlich eingeschränkt. Die Patientin vermutete, dass fremde, unbekannte Machenschaften dahinterstecken würden, die ihr Gegenstände in ihrer Wohnung nicht gönnten. Sie denke außerdem, dass ihre Wohnung beobachtet werde und Menschen in der Wohnung herumschnüffeln würden, wenn sie nicht zu Hause sei. …