Erschienen in:
01.10.2003 | Originalia
Spannungsfreie Methoden der Operation primärer Leistenbrüche
Vergleich der endoskopischen, total extraperitonealen Hernioplastik mit der Operation nach Lichtenstein
verfasst von:
Prof. Dr. J. Hildebrandt, O. Levantin
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Chirurgie der Leistenhernien ist im letzten Jahrzehnt durch die Einführung spannungsfreier endoskopischer und konventioneller Operationstechniken entscheidend erweitert worden. Ihre endgültige Beurteilung und Einordnung konnten bisher aufgrund fehlender geeigneter Studien nicht vorgenommen werden.
Methode
In einer prospektiven klinischen Studie wurden die Ergebnisse der endoskopischen, total extraperitonealen Hernioplastik (TEP, 72 Hernien) mit der Hernioplastik nach Lichtenstein (66 Hernien) verglichen. Die Kontrollsuchungen erfolgten stationär täglich, 6 Wochen und 12 Monate nach Entlassung.
Ergebnisse
Die TEP erforderte bei gleicher mittlerer Operationsdauer eine höhere Qualifikation der Operateure. Die intraoperativen und Frühkomplikationen waren ohne signifikanten Unterschied, aber die TEP wies eine signifikant höhere Spät- (p=0,013) und Gesamtkomplikationsrate (p=0,031) auf. Keine Vorteile waren für die TEP im postoperativen Patientenkomfort, in den sozialen Kriterien und im kosmetischen Ergebnis nachweisbar. Die Kosten waren für die TEP mit 2428 € um 440 € höher als für die Lichtenstein-Operation.
Schlussfolgerung
Im Ergebnis dieser Studie kann die Operation nach Lichtenstein als Regeloperation zur differenzierten Versorgung primärer Leistenhernien empfohlen werden, da sie im Vergleich zur TEP einfacher, sicherer, effektiver und kostengünstiger ist.