Erschienen in:
01.10.2003 | Kasuistik
Laparoskopische Pankreassegmentresektion bei Pankreaszystadenom
verfasst von:
Prof. Dr. I. Baca, I. Bokan
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Bedingt durch die Lage des Organs und die komplexe Anatomie gelten laparoskopische Eingriffe am Pankreas als sehr schwierig. In ausgewählten Fällen nehmen diese Eingriffe jedoch vermehrt einen festen Platz im chirurgischen Spektrum der Pankreaschirurgie ein. Wir berichten über eine komplette laparoskopische Pankreassegmentresektion bei einer 55-jährigen Patientin mit einem Zystadenom im Bereich des Korpus.
Operiert wird in Steinschnittlagerung. Als Zugang werden 4 rautenförmig platzierte Trokare benutzt. Nach der Eröffnung der Bursa Darstellung des Pankreas mit einem ca. 6×6×6 cm großen von der Umgebung gut abgrenzbaren zystischen Tumor. Sowohl der laterale als auch der zentrale Pankreas sind tumorfrei und unauffällig . Nach Freilegung der Pfortader und Darstellung der V. lienalis erfolgt nun die zentrale Pankreasdurchtrennung mit dem linearen Stapler. Die Präparation erfolgt weiter nach lateral unter Schonung der V. lienalis. Nach Erreichen des gesunden Pankreasgewebes im Schwanzbereich wird das tumorbefallene Segment unter Schonung der V. lienalis und der Milz reserziert und in einem Endobag bis zur Bergung über die erweiterte Trokarinzision oberhalb der Symphyse aufbewart. Das laterale in situ gebliebene Segment wird nach Aufsuchen der ersten Jejunumschlinge nach dem Tretzschen-Band End-zu-Seit mit dem Jejunum anastomosiert. Der postoperative Verlauf ist ohne Komplikationen. Die Patientin kann nach 12 Tagen das Krankenhaus beschwerdefrei verlassen.
Laparoskopische Eingriffe bei benignen Tumoren des distalen Pankreas sind mit entsprechendem chirurgischem Standard und mit Erhaltung des gesunden Organgewebes einschließlich Herstellung einer Anastomose mit allen Vorteilen des minimal-invasiven Zugangs möglich.