Erschienen in:
21.11.2016 | Keratoplastik | Originalien
Eine neue Technik zur Optimierung der Spenderpräparation bei der DMEK
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. P. W. Rieck, T. Engels
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die „Descemet membrane endothelial keratoplasty“ (DMEK) hat sich als OP-Methode der Wahl bei Endothelerkrankungen mit Visusminderung an spezialisierten Zentren etabliert. Einer weiteren Verbreitung der OP-Methode steht bisher die delikate Spenderpräparation entgegen. Hier ist für den mit dieser Technik beginnenden Operateur mit einer Lernkurve und damit mit einem Verlust von Transplantaten zu rechnen. Nach Invertierung der Kurvatur der Hornhaut (konkav statt konvex) haben wir eine kombinierte manuell lamellierende und Hydrodissektionstechnik entwickelt, welche eine rasche und schonende Ablösung der Descemet-Lamelle ermöglicht.
Methoden
Die Versuche wurden an 60 Spenderhornhäuten durchgeführt, bei denen Ausschlusskriterien für eine Transplantation bestanden. Das Spenderalter lag zwischen 35 und 94 Jahren. Es wurden 2 experimentelle Gruppen bezüglich der Präparationstechnik gebildet: 1. inverse manuelle Dissektion (n = 16) und 2. Kombination aus manueller- und Hydrodissektion (n = 44). Alle Versuche wurden durch einen erfahrenen Operateur durchgeführt, bei allerdings fehlender Erfahrung mit den beschriebenen Techniken. Untersucht wurden die Häufigkeit von größeren Descemet-Einrissen und der verursachte Endothelschaden (Trypanblau-Färbung mit quantitativer Bildanalyse).
Ergebnisse
Größere Läsionen, die zu einem Verlust des Transplantates geführt hätten, waren bei der manuellen Delamination in 25 % und mit der Kombinationstechnik in 4,5 % der Fälle zu beobachten. Durch die Präparation induzierte Endothelzellschädigungen waren bei beiden Techniken gering (6 bzw. 5,2 %).
Schlussfolgerung
Eine Kombination aus manueller Delamination und Hydrodissektion zeigt sich in diesen Versuchen als eine interessante Alternative zu den bisher praktizierten Präparationstechniken. Insbesondere zeigte sich eine sehr rasche Lernkurve für die Präparation der Lamellen mit der Kombinationstechnik.