Erschienen in:
15.05.2017 | Infertilität | Leitthema
Uterustransplantation – Perspektiven und Risiken
verfasst von:
Prof. Dr. med. M. W. Beckmann, L. Lotz, S. P. Renner, T. Hildebrandt, R. E. Horch, A. Weigand, A. M. Boos, W. Lang, I. Hoffmann, R. Dittrich
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Die absolute uterine Infertilität (AUI) betrifft 3–5 % aller Frauen und galt als unheilbar. Zur Erfüllung des Kinderwunsches kam für diese Frauen bisher nur eine (in Deutschland verbotene) Leimutterschaft oder eine Adoption in Frage. Dank der modernen Fortschritte in der Chirurgie und Transplantationsimmunologie ist es heutzutage aber möglich, Frauen mit AUI neue Hoffnung durch eine Uterustransplantation zu geben. Im vergangenen Jahrzehnt wurde die Methodik anhand einer Reihe von Tierversuchen erprobt, und international sind bislang insgesamt 11 Fälle von humanen Uterustransplantationen publiziert. Fünf gesunde Kinder wurden bereits in Schweden nach einer Uterustransplantation geboren. Die Option, einer Frau eine Gebärmutter zu implantieren und ihr so (zurzeit noch nach außerkörperlicher Befruchtung/In-vitro-Fertilisation und Embryotransfer) zu einer Schwangerschaft zu verhelfen, hat sich, auch wenn sich das Verfahren noch in einem experimentellen Stadium befindet, als eine realistische Option bei AUI erwiesen. Die Uterustransplantation eröffnet neue Horizonte in der modernen Frauenheilkunde, wirft aber gleichzeitig medizinische und ethische Fragen auf.