Erschienen in:
14.10.2016 | Glucocorticoide | Originalien
Begrenzung chronischer Hörverluste durch lokale Glukokortikoidgabe
Meerschweinchen mit akutem Lärmtrauma
verfasst von:
PD Dr. phil. nat. M. Müller, M. Tisch, H. Maier, H. Löwenheim
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Lärmexposition bei Knall- oder Explosionsereignissen führt neben dem akuten Hörverlust häufig zu einem irreversiblen chronischen Hörverlust als Langzeitfolge. Im Projekt wurde anhand eines präklinischen Tiermodells des akuten Lärmtraumas ein Behandlungskonzept zur Begrenzung chronischer Folgeschäden entwickelt.
Ziel der Arbeit
Durch die Verwendung von Fertigarzneimitteln sollte die Basis für klinische Studien und eine Behandlung des akuten Lärmtraumas geschaffen werden. Das otoprotektive Potenzial von Glukokortikoiden bei lokaler Applikation an das Innenohr wurde untersucht.
Material und Methoden
Versuchsreihen mit Impulsschall wurden durchgeführt. Um permanente Hörverluste darzustellen, betrug die Überlebenszeit nach der Beschallung 14 Tage. Hör- und Haarzellerhalt wurde in Abhängigkeit von der Glukokortikoiddosierung untersucht.
Ergebnisse
Nach Impulsschall zeigte die lokale Applikation von hochdosiertem Prednisolon (25 mg/ml) oder Methylprednisolon (12,5 mg/ml) am runden Fenster der Cochlea eine statistisch signifikante Reduktion der Hörschwellenverluste im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung
Eine Applikation des Wirkstoffs am runden Fenster der Cochlea zur Erzielung hoher Wirkstoffkonzentrationen erscheint notwendig für eine effektive Therapie des akuten Lärmtraumas.