Erschienen in:
25.03.2021 | Sprunggelenkfraktur | Operative Techniken
Offene Reposition und interne Fixation von Frakturen des posterioren Malleolus
verfasst von:
S. F. Baumbach, W. Böcker, Prof. Dr. med. H. Polzer
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Stabilisierung des Syndesmosenkomplexes durch offene Reposition und interne Fixation des posterioren Malleolus, Wiederherstellung der tibialen Gelenkfläche, der posterioren Stabilität des Sprunggelenkes und der Incisura tibiae, Rekonstruktion des Lig. tibiofibulare posterius und Reposition der Fibula in die Incisura tibiae durch Ligamentotaxis.
Indikationen
Instabile Sprunggelenkfrakturen (OTA [Orthopaedic Trauma Association]/AO [Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen] Typ 44-B3, C1.3, C2.3, C3.3) mit Beteiligung des posterioren Malleolus (Typ II–IV nach Bartoníček und Rammelt).
Kontraindikationen
Kritischer Allgemeinzustand, Durchblutungsstörungen, starke Weichteilschwellung (ggf. zunächst Fixateur externe), perkutane Versorgung die bessere Alternative.
Operationstechnik
Lagerung in instabiler Seitenlage, dorsolateraler Zugang dorsal der Peronealsehnen und Eröffnen der oberflächlichen und tiefen Unterschenkelfaszie, Retraktion des M. flexor hallucis longus nach medial, Darstellung des posterioren Malleolusfragmentes, Reposition und Fixierung. Zur Versorgung des lateralen Malleolus Präparation eines Full-Thickness-Lappens oberhalb der Peronealsehnen auf die Fibula, Versorgung nach AO-Prinzipien. Zur Versorgung des medialen Malleolus Umlagerung auf den Rücken ohne erneutes Abdecken, medialer Zugang zur Versorgung des medialen Malleolus, Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Sechs Wochen Teilbelastung (20 kg), frühfunktionelle Beübung, gezielte Beübung des M. flexor hallucis longus, Übergang zur Vollbelastung nach klinisch radiologischer Verlaufskontrolle nach 6 Wochen.
Ergebnisse
Die offene Reposition des posterioren Malleolus führte in den meisten Studien, unabhängig von der Fragmentgröße, zur besseren Rekonstruktion der distalen Gelenkfläche und der Incisura tibia, zur besseren Reposition der Fibula in die Incisura tibia, zur Stabilisierung des distalen Tibiofibulargelenkes und zu besseren klinischen Ergebnissen verglichen mit der geschlossenen Reposition oder unversorgten Fragmenten.