23.03.2020 | Supportivtherapie | Palliativmedizin und Supportivtherapie
Yogatherapie bei kurativen und palliativen Krebspatienten mit Fatigue-Symptomatik – eine Studie zur Durchführbarkeit
verfasst von:
Teresa Zetzl
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Yogainterventionen bekommen in der komplementären Supportivtherapie immer mehr Aufmerksamkeit, mit dem Ziel, Nebenwirkungen der Behandlung zu reduzieren. Die meisten bisherigen Studien zielen auf kurative Brustkrebspatientinnen ab.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Pilotstudie war es, die Durchführbarkeit einer 8‑wöchigen Yogatherapie für palliative und kurative onkologische Patienten, die stark von Müdigkeit betroffen sind, zu testen.
Material und Methoden
Patienten, die die Einschlusskriterien erfüllten (Müdigkeitsintensität ≥4, Beeinträchtigung ≥5), wurden nach Einwilligung randomisiert einer Gruppe zugeteilt. Die Interventionsgruppe erhielt 8 Einheiten Yoga. Zu Beginn und nach 9 Wochen wurden Müdigkeit, Lebensqualität und Depressivität mittels Fragebogen erfasst. Die Yogatherapie wurde von den Teilnehmern auf einer Skala von 1 bis 6 bewertet.
Ergebnisse
Die Einwilligungsrate lag in 5 Monaten bei 11,3 % (25 Teilnehmer). Die durchschnittliche Yogateilnahmequote lag bei 5,3 von 8 Einheiten. Die Bewertung der Yogastunden war sehr gut (5,9/6). Es gab keine signifikanten Unterschiede bezüglich Bewertung und Teilnahmequote zwischen kurativen und palliativen Patienten sowie Brustkrebs und anderen Tumorarten.
Diskussion
Aufgrund der geringen Teilnahmequote von ca. 10 % müssen die Ein- und Ausschlusskriterien diskutiert werden. Es erscheint sinnvoller, Yogatherapie als Prophylaxe zum Umgang mit Fatigue anzubieten. Die ersten Ergebnisse deuten jedenfalls darauf hin, dass Yoga gut bewertet wird und mit einer größeren, angepassten Stichprobe weiter untersucht werden sollte.