Erschienen in:
01.04.2014 | Originalien
Systemische Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms
Paradigmenwechsel nach Einführung der zielgerichteten Therapie
verfasst von:
P. Papavassilis, L.M. Krabbe, B. Thielen, M. Bögemann, R. Moritz, I. Hoffmeister, L. Hertle, Prof. E. Herrmann, M.D.
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unser Ziel war die Untersuchung des Therapiewandels beim metastasierten Nierenzellkarzinom (mNZK) seit 2006.
Patienten und Methoden
Retrospektiv wurden alle Patienten mit einem mNZK untersucht, die von 06/2006 bis 06/2012 am Universitätsklinikum Münster mit einer zielgerichteten Therapie behandelt wurden.
Ergebnisse
Von 158 Patienten waren in unserem Kollektiv 50 (31,6 %) mit einer Immuntherapie vorbehandelt. Die häufigste Zweitlinientherapie nach Immuntherapie erfolgte mit Sorafenib (29 Patienten, 58,0 %). Als Erstlinientherapie therapienaiver Patienten wurde am häufigsten Sunitinib eingesetzt (68 Patienten, 63,0 %). Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Überlebensunterschied zwischen den beiden Gruppen (572 vs. 554 Tage; p = 0,745). 77 Patienten (48,7 %) waren synchron metastasiert, 55 hiervon mit einer zytoreduktiven Nephrektomie behandelt. Es zeigte sich ein signifikanter Überlebensvorteil zugunsten der nephrektomierten Patienten (510 vs. 186 Tage; p = 0,002).
Schlussfolgerung
Nach Einführung der neuen Substanzen hat sich die Therapielandschaft grundlegend geändert. Die Immuntherapie wird kaum noch durchgeführt. Die Durchführung einer zytoreduktiven Nephrektomie kann bis zum Erhalt prospektiver Daten weiterhin als Standard angesehen werden.