Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Technik der antegraden Femurmarknagelung in Seitenlage
verfasst von:
J. Friederichs, C. von Rüden, Prof. Dr. C. Hierholzer, V. Bühren
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapie der Wahl bei Femurschaftfrakturen ist die intramedulläre Marknagelung. Lagerungen auf dem Extensionstisch sind zeitaufwendig, freie Lagerungen setzen sich zunehmend durch. Für die Seitlagerung wird die postoperative Torsionsabweichung als typische Komplikation angesehen.
Ziel der Arbeit
Die Arbeit beschreibt die Operationstechnik der Marknagelung in freier Seitlagerung unter spezieller Berücksichtigung der Torsionskontrolle.
Material und Methoden
Die in diesem Artikel beschriebene Methode der intramedullären Marknagelosteosynthese bei Femurschaftfrakturen wird in unserer Klinik als Standardmethode angewendet. Hierbei wird der Patient auf der unverletzten Seite mit frei abgedeckter verletzter Extremität gelagert. Mit dem C-Bogen kann in dieser Technik die Reposition über eine präzise Nagelplatzierung vorgenommen werden und die Torsion mithilfe der Schenkelhalsachse und der Femurkondylen bzw. der distalen Verriegelungen exakt eingestellt und kontrolliert werden.
Ergebnisse
Vorgestellt wird eine einfache und effektive Methode zur Marknagelversorgung von Femurfrakturen in Seitlage unter intraoperativer Kontrolle der Torsion. Im Rahmen einer akzeptablen und klinisch nicht relevanten Abweichung können so signifikante Torsionsabweichungen sicher vermieden werden, ohne einen großen apparativen Aufwand oder zeitlichen Verlust in Kauf zu nehmen. Auch bei subtrochantären Femurfrakturen hat sich die Methode als sehr effizient erwiesen.
Diskussion
Die antegrade Marknagelung des Femurs in freier Seitlagerung ist ein sicheres Verfahren mit erheblichen logistischen Vorteilen gegenüber den bisherigen Standardverfahren mit Lagerung auf dem Extensionstisch. Zusammen mit anderen intraoperativen Torsionskontrollen stellt die in dieser Arbeit beschriebene radiologische Methode ein einfaches und sicheres Verfahren dar. Studien sind erforderlich, um die gute klinische Erfahrung zu bestätigen.