Erschienen in:
01.03.2010 | Originalien
Therapiestandards nach Beugesehnen- und Nervenverletzungen der Hand
Ergebnisse einer Umfrage zur Immobilisationsdauer unter deutschen handchirurgischen Zentren
verfasst von:
Dr. J.A. Lohmeyer, F. Siemers, P. Mailänder
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 3/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Nachbehandlung kombinierter Verletzungen von Beugesehnen und Nerven der Hand finden sich keine einheitlichen Empfehlungen. Ziel dieser Studie ist ein Vergleich der individuellen Therapiestandards deutscher handchirurgischer Zentren zur Immobilisationsdauer bei isolierten und kombinierten Verletzungen.
Methoden
Die Datenerhebung erfolgte über einen an alle Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH), Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) und der Sektion Handchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) versandten Fragebogen.
Ergebnisse
Isolierte Beugesehnenverletzungen der Zonen II–IV werden von allen befragten Zentren frühdynamisch nachbehandelt, isolierte Digitalnervenverletzungen aber meist mit einer Immobilisation (10% keine Ruhigstellung, 22,5% bis zu einer Woche, 52,5 bzw. 15% 2 oder 3 Wochen). Sie verlängert sich bei Läsionen der Nn. medianus oder ulnaris um etwa eine Woche. Bei kombinierten Verletzungen sprachen sich 55% für eine unverzögerte dynamische Nachbehandlung aus.
Schlussfolgerung
Wir fanden keine einheitlichen Behandlungsvorgaben für kombinierte Beugesehnen- und Nervenverletzungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur scheint eine frühdynamische Nachbehandlung auch bei begleitender Nervenverletzung gerechtfertigt.