Erschienen in:
01.12.2014 | Originalien
Tiefe Hirnstimulation mittels simultaner stereotaktischer Elektrodenplatzierung
Eine Alternative zur konventionellen funktionellen Stereotaxie?
verfasst von:
C. Matzke, N. Hammer, D. Weise, D. Lindner, D. Fritzsch, J. Classen, J. Meixensberger, PD Dr. D. Winkler
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die tiefe Hirnstimulation ist eine zuverlässige Methode, Bewegungsstörungen (z. B. idiopathischer Morbus Parkinson) erfolgreich behandeln zu können. Grundlage für die Operationsplanung und -umsetzung ist das stereotaktische Prinzip. Mit der sog. Starfix®-Plattform kommt erstmals ein Stereotaxierahmen zur Anwendung, der den Anforderungen einer individualisierten stereotaktischen Therapie gerecht wird.
Ziel der Arbeit
Anliegen der vorgestellten Studie ist der Vergleich zwischen konventioneller (Gruppe 1, 31 Patienten) und patientenspezifischer (Gruppe 2, 29 Patienten) Stereotaxie anhand einer retrospektiven Betrachtung.
Material und Methode
Diese Betrachtung umfasst die klinischen Parametern [UPDRS(III)] und die Medikation sowohl präoperativ als auch postoperativ nach 4 und 12 Wochen bzw. 6 und 12 Monaten.
Ergebnisse
Im Ergebnis der Studie sind beide Verfahren hinsichtlich der erreichten klinischen Verbesserung [UPDRS(III) Gruppe 1: 69,6 % vs. Gruppe 2: 72,4 %] vergleichbar und führen beide Verfahren bez. der Medikation zu einer signifikanten Reduktion der L-Dopa- und L-Dopa-Äquivalenzdosis zu allen Zeitintervallen. Darüber hinaus bestehen verfahrensimmanente Vorteile der verwendeten Stereotaxieplattform in einer simultanen Positionierung der Stimulationselektroden und einer deutlichen Operationszeitverkürzung.
Diskussion
In der Zusammenfassung sind beide stereotaktischen Verfahren zuverlässig hinsichtlich der Sicherheit bei der Platzierung von Stimulationselektroden als auch bez. des erreichten Stimulationseffektes. Die logistische Entkopplung von Operationsplanung und operativer Therapie unterstreicht die Vorteile eines individualisierten stereotaktischen Vorgehens.