Erschienen in:
01.10.2005 | Kasuistik
Tödliche Harnblasenruptur bei Blasentamponade nach transurethraler Resektion der Prostata
verfasst von:
M. Tsokos, F. Schulz
Erschienen in:
Rechtsmedizin
|
Ausgabe 5/2005
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Zusammenfassung
Wir berichten über eine nichttraumatische intraperitoneale Ruptur der Harnblase bei einem 74-jährigen Mann. Am 8. postoperativen Tag nach transurethraler Resektion der Prostata (TUR-P) trat eine massive, diffuse Parenchymblutung aus arteriellen Gefäßen der Prostataloge auf. Über die Ausbildung einer Harnblasentamponade mit Spontanruptur kam es dann zu Peritonitis, Sepsis und Tod. Eine traumatische Verletzung der Blase im Rahmen der TUR-P konnte aufgrund des unauffälligen klinischen Verlaufes bis zum 8. postoperativen Tag und dem Umstand, dass die postoperative Kontrastmitteldarstellung der Blase und Resektionsloge paravasatfreie Verhältnisse zeigte, ausgeschlossen werden. Das Vorliegen von Faktoren, die für eine spontane Harnblasenruptur prädisponieren, wie z. B. Zystitis, Tumor, Divertikel oder Bestrahlungsfolgen, konnte durch die Obduktion bzw. histologische Untersuchung ausgeschlossen werden. Eine Spontanruptur der Harnblase nach Blasentamponade ist unseres Wissens in der Literatur bisher nicht beschrieben worden. Auch finden sich keine Mitteilungen über das Auftreten einer Harnblasentamponade als Folge von Nachblutungen nach TUR-P.