Erschienen in:
02.08.2019 | Herzinsuffizienz | Schwerpunkt: Neue Diabetestherapien
Outcome-Studien zu SGLT-2-Inhibitoren
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. J. Seufert, Dr. med. K. Laubner
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 9/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Inhibitoren des Natrium-Glukose-Kotransporters Typ 2 (SGLT-2) sind orale Antidiabetika mit einem neuen spezifischen Wirkmechanismus an der Niere.
Fragestellung
Effekte von SGLT-2-Inhibitoren auf kardiovaskuläre und renale Endpunkte in Outcome-Studien bei Patienten mit Typ-2-Diabetes.
Material und Methoden
Auswertung, vergleichende Darstellung und Interpretation der Ergebnisse von Outcome-Studien zu den SGLT-2-Inhibitoren Empagliflozin, Canagliflozin und Dapagliflozin bei Diabetes mellitus Typ 2.
Ergebnisse
In der EMPA-REG-OUTCOME-Studie reduzierte Empagliflozin bei >7000 Patienten mit Typ-2-Diabetes und etablierter kardiovaskulärer Erkrankung über 3,1 Jahre gegenüber Placebo signifikant schwere kardiale Komplikationen („major adverse cardiac event“ [MACE]), Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz (HHI), renale Endpunkte, die kardiovaskuläre (CV) Mortalität und Gesamtmortalität. Im CANVAS-Programm senkte Canagliflozin bei >10.000 Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulärem Risiko über 2,4 Jahre gegenüber Placebo signifikant MACE, HHI und renale Endpunkte. In der CREDENCE-Studie reduzierte Canagliflozin bei >4000 Patienten mit Typ-2-Diabetes und Niereninsuffizienz mit Albuminurie über 2,6 Jahre signifikant den kombinierten renalen Endpunkt sowie CV-Endpunkte. In der DECLARE-TIMI-58-Studie senkte Dapagliflozin bei >17.000 Patienten mit Typ-2-Diabetes und etablierter kardiovaskulärer Erkrankung oder mit multiplen CV-Risikofaktoren über 3,1 Jahre signifikant den Endpunkt CV-Tod oder HHI sowie renale Endpunkte.
Schlussfolgerungen
Outcome-Studien zu SGLT-2-Inhibitoren haben übereinstimmend kardioprotektive und nephroprotektive Effekte bei Patienten mit Typ-2-Diabetes gezeigt. Diese Substanzklasse wird in Leitlinien als primärer Kombinationspartner für Metformin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und etablierter CV-Erkrankung, hohem CV-Risiko, Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankung empfohlen.