Erschienen in:
14.06.2016 | Hypothyreose | Kasuistiken
Überlebte Addison-Krise und verspätete Diagnose eines Schmidt-Syndroms
verfasst von:
F. Chatzispyroglou, A. Diamanti, T. Hofmann, Dr. M. Endmann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Vorgestellt wird der Fall einer 8½-jährigen Patientin, die mit körperlicher Mattigkeit, Erbrechen und Vigilanzminderung stationär zur Abklärung eingewiesen wurde. Das Kind hatte ein halbes Jahr vorher ein reanimationspflichtiges Schockgeschehen erlitten, dessen Ursache nicht geklärt werden konnte. Eine Hypothyreose wurde seinerzeit im Rahmen der Abklärung diagnostiziert und mit Schilddrüsenhormonen behandelt. Die laborchemischen Untersuchungen bei Aufnahme des Kindes zeigten eine Hyponatriämie, einen niedrig normalen Blutzucker, ein deutlich erhöhtes TSH unter Substitutionstherapie bei normalen peripheren Hormonen und eine kompensierte metabolische Azidose. Klinisch fanden sich eine Braunverfärbung der Haut und ein erniedrigter Blutdruck sowie eine stagnierende Gewichtsentwicklung nach massivem Gewichtsverlust von 8 kg im Rahmen des stationären Aufenthaltes 6 Monate vorher in einer auswärtigen Klinik. In diesem Kontext stellten wir die Verdachtsdiagnose eines Cortisolmangels und vermuteten einen Zusammenhang mit der bereits gestellten Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion. Die diagnostischen Schritte zur definitiven Diagnose eines APS Typ 2 (Schmidt-Syndrom) und die therapeutischen Maßnahmen werden dargelegt und diskutiert.