Erschienen in:
01.03.2006 | Originalien
Ungewöhnliche Parese bei einem 7 Wochen alten Säugling
verfasst von:
B. Seger-Fritz, U. Bertram
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Bei einem 7 Wochen alten, wegen einer Arm- und Fazialisparese eingewiesenen weiblichen Säugling wird ein „schiefes Schreigesicht“ und eine Pseudoparese des Armes diagnostiziert. Bei hohen Entzündungsparametern wird nach unauffälliger Röntgenuntersuchung, unauffälligem NMR und negativem Szintigramm unter dem Verdacht auf eine Osteomyelitis eine antibiotische Therapie eingeleitet. Bei wechselnden schmerzbedingten Paresen ohne Hinweise auf eine Beteiligung anderer Organe zeigt dann die Luesserologie einen hochpathologischen Befund, eine Röntgenkontrolle 14 Tage nach Aufnahme zeigt periostale Verdickungen an den Extremitäten. Unter Penizillintherapie vollständige Heilung. Bei unauffälliger Schwangerschaftsanamnese ist eine konnatale Syphilis sehr schwer zu diagnostizieren, wenn die Symptomatik beim Kind einzig in Pseudoparesen besteht und die Bildgebung in diesem Stadium versagt. Bei Neugeborenen mit unklarer Symptomatik gehört die konnatale Syphilis zur Differenzialdiagnose.