Erschienen in:
01.03.2006 | Leitthema
Leishmaniosen im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. C. Bogdan
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Die Leishmaniose ist eine Protozoeninfektion, die durch Sandmückenstiche erworben wird. Sie kommt auf allen Kontinenten der Welt vor, u. a. auch in typischen Urlaubsregionen von deutschen Touristen (z. B. Mittelmeerländer). In Abhängigkeit von Parasitenart und -stamm sowie der Immunantwort des Wirts manifestiert sich die Infektion in Form von Papeln oder Ulzera der Haut (kutane Leishmaniose) oder durch Fieber, Hepatosplenomegalie und Panzytopenie (viszerale Leishmaniose). Die Diagnose erfolgt durch Erregernachweis (Histologie, PCR und Kultur) in Speziallaboratorien. Während die kutane Leishmaniose nur in bestimmten Fällen eine spezifische Therapie erfordert, muss eine viszerale Leishmaniose immer behandelt werden; Mittel der Wahl ist liposomales Amphotericin B. Bei späterer Immunsuppression ist eine Krankheitsreaktivierung trotz erfolgter Behandlung möglich. Ein kommerzieller Impfstoff existiert bisher nicht. Einzige Prophylaxe ist ein wirksamer Mückenschutz.