Erschienen in:
01.03.2006 | Kasuistiken
Unklare persistierende Diarrhö bei einer 20-jährigen Patientin
Protrahierte infektiöse Duodenitis als sehr seltene Differenzialdiagnose
verfasst von:
Dr. M. Wischmann, A. B. Buchwald
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Wir berichten über eine 20-jährige Patientin, die sich mit wässrigen Durchfällen bei uns vorstellte. Im Rahmen der Diagnostik (ÖGD, Labor, Klinik) wurde zunächst eine glutensensitive Enteropathie postuliert. Die Diarrhö war unter einer entsprechenden Diät primär rückläufig. Nach wenigen Wochen stellte sich die Patientin erneut wegen identischer Symptome vor. Es wurde wieder eine Histologie genommen. Das Ergebnis war im Vergleich zur Voruntersuchung unterschiedlich: Es zeigte sich eine protrahierte infektiöse Duodenitis mit sekundärer Zottenatrophie. Diese Differenzialdiagnose ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, das antibiotisch behandelt werden muss. Die Patienten müssen, solange sich die Zotten nicht regeneriert haben, parenteral ernährt werden. Zusätzlich kann die Gabe von Octreotid zur Senkung der Stuhlfrequenz notwendig sein.