Erschienen in:
01.03.2006 | Schwerpunkt: Folgeerkrankungen
Folgeerkrankungen nach Organtransplantation
verfasst von:
S. Ciesek, M. P. Manns, PD Dr. C. P. Strassburg
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Die Transplantationsmedizin hat die Prognose terminaler Organerkrankungen entscheidend verändert und sich von einem experimentellen Ansatz zur Standardtherapie für viele Leber-, Nieren- und kardiovaskuläre Erkrankungen entwickelt. Sie verbindet den operativen Organersatz mit dem Management schwer erkrankter Patienten vor der Transplantation und eine lebenslange Nachsorge von Organempfängern. 10-Jahres-Überlebensraten von 65% bis über 90% lassen die Zahl transplantierter Patienten in der Regelversorgung ständig steigen und bilden eine Herausforderung für die internistische Versorgung. Neben den organspezifischen Folgen einer Transplantation sind es insbesondere infektiologische, mit der Immunsuppression assoziierte und Stoffwechselfolgen, welche die Morbidität und Mortalität nach Transplantation prägen. Hierzu zählen Virusinfektreaktivierungen, Organabstoßung, Anastomosenveränderungen aber v. a. allgemeine Mortalitätsfaktoren wie Diabetes, Niereninsuffizienz und Hypertonus, die entscheidend das Langzeitüberleben beeinflussen. Die konsequente Erkennung und Behandlung dieser Folgeerkrankungen in der internistischen Praxis sichert daher maßgeblich die langfristigen Erfolge der Transplantationsmedizin.