Erschienen in:
01.01.2013 | Originalien
Untersuchungen von Rauschsignalen für die akustische Tinnitustherapie
Auswirkung von Dynamik auf Akzeptanz und Verdeckungswirkung
verfasst von:
Dipl.-Ing. (FH) S. Schreitmüller, H. von Wedel, M. Walger, H. Meister
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der akustischen Tinnitustherapie sollen dynamische natürliche Geräusche hinsichtlich Verdeckung und Akzeptanz Vorteile gegenüber statischen Rauschformen haben. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss von physikalischen Dynamikparametern auf Verdeckungswirkung und Akzeptanz systematisch zu erfassen.
Material und Methoden
Basierend auf einem Dynamikmodell wurden Rauschsignale unterschiedlicher Dynamik synthetisiert und zur Ermittlung von Verdeckungsschwellen und Spontanakzeptanz bei 6 Tinnitusbetroffenen angewendet.
Ergebnisse
Hohe Dynamik führte zu hohen Verdeckungsschwellen und geringer Akzeptanz. Geringe Dynamik führte z. T. zu leicht niedrigeren Verdeckungsschwellen als weißes Rauschen. Natürliche Signale wurden trotz höherer Verdeckungsschwellen spontan besser akzeptiert als synthetisierte Signale mit vergleichbarer Dynamik.
Schlussfolgerungen
Die größere Spontanakzeptanz dynamischer natürlicher Geräusche gegenüber weißem Rauschen scheint nicht allein auf physikalischen Eigenschaften zu beruhen, sondern in erster Linie auf psychologischen Faktoren. Die Akzeptanz bei der akustischen Tinnitustherapie scheint durch ein geringes Maß an Dynamik im Signal sowie durch natürliche Geräusche verbesserbar zu sein.