Erschienen in:
01.08.2011 | Leitthema
Update: Knall- und Explosionstraumata
verfasst von:
Dr. P.S. van de Weyer, M. Praetorius, M. Tisch
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Knall- und Explosionstraumata haben weltweit in den letzten Jahrzehnten in der Allgemeinbevölkerung stark an Häufigkeit zugenommen. Neben dem Gebrauch von Feuerwerkskörpern und Schusswaffen sind auch Airbagzündungen und Explosionen im Rahmen von terroristischen oder suizidalen Handlungen zu nennen. Je nach Dauer und Stärke des auf das menschliche Ohr einwirkenden Schalldrucks kommt es zu einem Knalltrauma mit isolierter Innenohrschädigung oder zu einem Explosionstrauma mit zusätzlicher Trommelperforation oder Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette. Mittels Ohrmikroskopie, Tonaudiometrie und weiteren neurootologischen Untersuchungen lassen sich die Traumafolgen feststellen. Mit einer frühzeitigen adäquaten Therapie wird ein dauerhafter Hörschaden so gering wie möglich gehalten. Insbesondere die Messung der otoakustischen Emissionen lässt Rückschlüsse auf die Funktionalität der äußeren Haarzellen zu, welche zumeist als Erstes geschädigt werden. Histologische Untersuchungen an lärmexponierten Hörschnecken zeigen die ausgedehnteste Zerstörung der äußeren Haarzellen im Frequenzbereich zwischen 1,0 und 4,0 kHz, was gut mit den audiometrischen Messungen korreliert.