Erschienen in:
01.05.2010 | Leitthema
Urosepsis und Therapie
verfasst von:
PD Dr. F.M.E. Wagenlehner, C. Lichtenstern, M.A. Weigand, W. Weidner
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 5/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Urosepsis gehört zu den häufigsten Sepsisentitäten. Die Letalität der Urosepsis liegt heutzutage weitgehend unter der anderer Sepsisentitäten. Pathophysiologisch ist das Sepsissyndrom durch eine generalisierte Infektion und Immundysregulation charakterisiert. Exogene mikrobiologische und aktiv oder passiv freigesetzte endogene Faktoren aus körpereigenen Zellen initiieren und begleiten die Immundysregulation. Die Diagnostik und Therapie der Urosepsis muss so früh wie möglich (innerhalb der ersten Stunde) erfolgen, um die Zell- und Gewebeschädigung im Frühstadium verhindern zu können. Hierzu wird ein Maßnahmenpaket initiiert, welches eine frühe Fokuskontrolle und Antibiotikatherapie, sowie die Stabilisierung der Atem- und Kreislauffunktion zur Optimierung der Gewebeoxygenierung beinhaltet. Ein wichtiges klinisches Problem stellt die zunehmende Antibiotikaresistenz v. a. der Enterobakterien dar. Die Antibiotikaauswahl richtet sich deswegen nach der lokalen Erregerresistenzstatistik. Die Applikation der Antibiotika sollte sich sowohl an den individuellen Merkmalen des Patienten als auch den aktuellen pharmakokinetischen/-dynamischen Erkenntnissen orientieren. Der septische Patienten muss bei Krankenhausaufnahme oder im Falle stationärer Patienten auf Normalstation zügig identifiziert werden um die intensive Behandlung unmittelbar zu beginnen bevor sie gegebenenfalls auf der Intensivstation weitergeführt werden muss.