Verleihung des Bethel-Epilepsiepreises 2014 an Dr. Julia Geithner

Auszug

Der Bethel-Epilepsiepreis 2014 wird in diesem Jahr Frau Dr. Julia Geithner verliehen (Abb. 1). Sie erhält den Preis für ihre hervorragende medizinische Dissertation mit dem Titel „Langzeitverlauf der juvenilen myoklonischen Epilepsie nach einem Beobachtungszeitraum von mindestens 25 Jahren und Prädiktoren für das Langzeit-Outcome“. Das Preisrichterkollegium, bestehend aus Herrn Prof. Steinhoff (Kehl-Kork) und Herrn Prof. Köhling (Rostock), prämierte diese Arbeit, weil durch ihre lange Beobachtungsperiode bei immerhin 31 Patienten wichtige neue Einsichten in den Langzeitverlauf dieses charakteristischen Epilepsiesyndroms gewonnen werden konnten. Frau Geithners Arbeit stellt gewissermaßen das ostdeutsche Pendant zu ähnlichen Studien dar, die langzeitkatamnestisch die Verläufe von Patienten mit idiopathisch generalisierten Epilepsien in Westberlin und Westdeutschland untersucht haben. Eines der wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit ist, dass – entgegen einem früheren „Dogma“ – nach Jahrzehnten durchaus Patienten auch ohne dauerhafte antikonvulsive Therapie anfallsfrei verbleiben konnten. Als ungünstige Prädiktoren für das Langzeit-Outcome erwiesen sich eine fotoparoxysmale Reaktion im EEG, das Auftreten von Grand Mal und eine initial schlechte Behandelbarkeit. Die Arbeit von Frau Geithner, die von Herrn Prof. Runge akademisch betreut wurde, fand inzwischen auch dadurch Anerkennung, dass sie in Epilepsia publiziert wurde. Der Bethel-Promotionspreis wird für die beste eingereichte deutschsprachige epileptologische Dissertation verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 2000 € wird dankenswerterweise von der Fa. UCB gestiftet. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Epilepsieforschung e. V. im Epilepsie-Zentrum Bethel. Wir gratulieren Frau Dr. Geithner sehr herzlich zu dieser Auszeichnung. …