Erschienen in:
24.10.2016 | Vertebralisdissektion | Originalien
Verletzungen der extrakraniellen Hirngefäße bei Verletzungen der Halswirbelsäule
verfasst von:
MU Dr. L. Hajnovic, V. Sefranek, L. Schütz
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Verletzungen der Halswirbelsäule gehen immanent mit Verletzungen der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße einher.
Material und Methoden
Eine prospektive Kohortenstudie von 2013 bis 2015 mit insgesamt 76 (39 W/37 M) Patienten mit Altersmedian von 77 Jahren mit Frakturen oder diskoligamentären Verletzungen wurden mittels Duplexuntersuchung oder/und CT-Angiographie untersucht. Dazu wurden ca. 80 Patienten mit einer HWS-Distorsion mit gleichen Modalitäten diagnostiziert. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm Bias 11.01.
Ergebnisse
Die Inzidenz einer A.-carotis-interna-Dissektion lag bei 2,5 %, davon in 50 % der Fälle (1,2 %) mit neurologischer Symptomatik. Für die Vertebralarterien zeigte sich die Gesamtinzidenz mit 10,5 %, davon in 25 % der Fälle (2,6 %) mit neurologischer Symptomatik, als relativ hoch. Die Spondylophyten und der Dislokationsgrad wurden als Risikofaktoren identifiziert. Eine Prädilektionsstelle für Gefäßtraumen scheint neben dem Canalis vertebralis auch in der Nähe der Schädelbasis zu liegen. In der Gruppe der HWS-Distorsionen fanden wir bisher keine Verletzungen der hirnversorgenden Gefäße.
Schlussfolgerung
Im Fall einer relevanten Verletzung der Halswirbelsäule sollte ein begleitendes Gefäßtrauma gezielt ausgeschlossen werden. Als Therapieoption bei neurologisch symptomfreien Patienten kommen Gerinnungshemmer infrage. Patienten mit neurologischer Symptomatik könnten von endovaskulären Techniken profitieren.