Erschienen in:
25.09.2018 | Abdominalchirurgie | Originalien
Gefäßchirurgische Aspekte in der Viszeralchirurgie
Ergebnisse aus einem tertiären Zentrum über einen Zeitraum von 10 Jahren
verfasst von:
V. Scholtz, Prof. Dr. F. Meyer, H.-U. Schulz, R. Albrecht, Z. Halloul
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Ziel
Untersuchung von perioperativem Management und Outcome viszeralchirurgischer Patienten mit zusätzlichen vaskulären (Begleit‑)Befunden zur internen Qualitätssicherung der klinikeigenen Ergebnisse.
Methode
Über einen definierten Studienzeitraum wurden alle konsekutiven Fälle o. a. Profils im Rahmen einer prospektiven unizentrischen Beobachtungsstudie zur Reflexion des chirurgischen Alltags erfasst und retrospektiv analysiert.
Ergebnisse
Über 10 Jahre (Januar 1999 bis Dezember 2008) wurden insgesamt 113 Fälle erfasst. Die Pankreasresektion mit Gefäßersatz wies den höchsten Anteil (30,1 %) auf. Dabei waren innerhalb der Zielgruppen in der Gegenüberstellung mit internationalen Daten vergleichbare Ergebnisse zu eruieren. Eine Ausnahme ist die Mesenterialischämie. Hier bestand häufiger eine offen-chirurgische Versorgung im Vergleich zur Studienlage (chirurgisch und interventionell behandelte Patienten gemeinsam eingeschlossen). Bei den Gefäßalterationen im postoperativen Verlauf und den iatrogenen Gefäßläsionen intraoperativ kam die Mehrheit bei/als Folge von Pankreasresektionen vor. Therapeutisch stehen sich offen-chirurgische und interventionell-radiologische bzw. endoskopische Maßnahmen gegenüber. Die Mehrzahl der Patienten mit einem seltenen Viszeralarterienaneurysma (signifikantes Potenzial zu rupturieren oder zu erodieren) wurde häufiger interventionell-radiologisch gegenüber offen-chirurgisch behandelt. Das entspricht dem heute zu favorisierenden sequenziellen patienten(individuell)-, befund- und insbesondere risikoadaptierten Stufentherapieschema.
Schlussfolgerung
Die gefäßchirurgische Zusatzversorgung vaskulärer abdomineller Problemsituationen oder Notfälle im Rahmen der Viszeralchirurgie ist nicht alltäglich. Sie stellt aber ein anspruchsvolles Feld mit beträchtlichem Komplikationspotenzial (Morbidität) und durchaus bestehender Letalität dar. Es erfordert den versierten und erfahrenen Operateur mit hoher Expertise, möglichst in einem Gefäßzentrum.