Erschienen in:
01.09.2005 | Schwerpunkt: Internistische Notfallmedizin
Vermeidung von Notfallsituationen bei gerinnungshemmender Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten
Ein praktischer Leitfaden zu Einstellung, Umstellung und Überbrückung von Therapiepausen
verfasst von:
Prof. Dr. C. E. Dempfle, M. Borggrefe
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 9/2005
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Trotz der langen Erfahrungen mit Vitamin-K-Antagonisten bestehen häufig Unsicherheiten, insbesondere bei der Neueinstellung und Umstellung der Therapie. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, wie eine gerinnungshemmende Therapie mit Phenprocoumon oder Warfarin eingeleitet wird, welche Maßnahmen bei Unterbrechungen, Überdosierungen oder bei Blutungskomplikationen zu ergreifen und welche gerinnungshemmenden Substanzen zur Überbrückung geeignet sind, solange keine Vitamin-K-Antagonisten verabreicht werden können. Zur Antagonisierung des Therapieeffekts stehen Vitamin K und Prothrombin-Komplex-Präparate (PPSB) zur Verfügung. Wird eine rasche Antagonisierung gewünscht, so sollte PPSB mit einer i.v.-Gabe von Vitamin K kombiniert werden. Bei schweren, beispielsweise intrakraniellen Blutungen oder Trauma kann auch rekombinanter Faktor VIIa eingesetzt werden. Vor größeren Operationen reicht häufig die alleinige Unterbrechung der Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten nicht aus, sodass Vitamin K oral oder intravenös zugeführt werden muss. Bei Unterschreiten des therapeutischen INR-Bereichs werden unfraktioniertes oder niedermolekulares Heparin in geeigneter Dosierung verabreicht. Patienten mit Kontraindikationen für Heparin werden mit alternativen Antikoagulanzien wie Danaparoid, Lepirudin oder Fondaparinux behandelt.