Erschienen in:
18.04.2019 | Zytostatische Therapie | Leitthema
Vom geriatrischen Assessment zur geriatrischen Intervention
verfasst von:
PD Dr. med. V. Goede, U. Wedding
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Inwieweit eine multidimensionale geriatrische Evaluation mit eng daran gekoppelter multimodaler geriatrischer Intervention sich bei alten Tumorpatienten dazu eignet, deren Vulnerabilität und Risiko für Komplikationen einschließlich exazerbierter Frailty günstig zu beeinflussen, ist angesichts fundamentaler altersdemografischer Veränderungen und dem sich damit wandelnden onkologischen Patientengut eine immer bedeutsamere Fragestellung.
Ziel
Die aktuelle Evidenz sowie die gegenwärtigen Forschungsaktivitäten und Versorgungsstrukturen sollen zusammengestellt werden.
Methoden
Es wurde eine Literaturrecherche in PubMed und von Kongressabstracts durchgeführt.
Ergebnisse
In ersten, noch kleinen Vergleichsstudien wurde der Nutzen onkogeriatrischer Interventionen als Supportiv- bzw. Präventivmaßnahme bei chemotherapeutischer bzw. tumorchirurgischer Behandlung untersucht. Die Ergebnisse waren gemischt. Große multizentrische, randomisiert-kontrollierte Studien wurden begonnen, aber Resultate sind noch nicht verfügbar. Modelle zur Implementierung onkogeriatrischer Interventionskonzepte in die Versorgungspraxis sind vielfältig, aber bislang kaum verwirklicht.
Schlussfolgerungen
Onkogeriatrische Interventionen können die onkologische Versorgung alter Tumorpatienten potenziell verbessern. Die breite Implementierung in die Routineversorgung hängt jedoch von den Ergebnissen laufender prospektiver Studien sowie Kooperationsinitiativen zwischen onkologischen und geriatrischen Versorgern ab.