Erschienen in:
15.11.2017 | Vorhofflimmern | Schwerpunkt
Der Verschluss des linken Vorhofohrs bei nichtvalvulärem Vorhofflimmern zur Prophylaxe von Tod, Schlaganfall und Blutungen
Klinische Evidenz 2017
verfasst von:
PD Dr. med. Steffen Gloekler, Bajram Hajredini, Simon Rycerz, Dr. med. Sebastian Jäckle, Prof. Dr. med. Werner Jung
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Als häufigste Arrhythmie mit einer Prävalenz von ca. 2 % in der Gesamtbevölkerung und ca. 15–20 % bei Oktogenariern ist das nichtvalvuläre Vorhofflimmern (VF) eine bedeutsame kardiovaskuläre Erkrankung. Aufgrund der Stase ist das trabekulierte linke Vorhofohr (LAA) die Prädilektionsstelle für eine Thrombenbildung mit potenzieller konsekutiver Embolisation. Die klassische präventive Therapie für systemische und zerebrale Embolisationen besteht in der systemischen lebenslangen oralen Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten und Nicht-Vitamin-K-Antagonisten, den direkten Antikoagulanzien. Ein Patient mit Vorhofflimmern hat bis zu seinem Lebensende mit drei potenziellen Komplikationen zu tun: Tod, Schlaganfall und Blutungen als Komplikation der Antikoagulation. Aufgrund bildgebender, intraoperativer und autoptischer Evidenz der 1990er Jahre wurde zum Jahrhundertwechsel die Methode des interventionellen Vorhofohrverschlusses („left atrial appendage closure“, LAAC) erstmals angewendet und seither weiterentwickelt. Mit dieser zunehmend verbreiteten Methode können zum Preis einer geringen einzeitigen periprozeduralen Komplikationsrate erstmals alle 3 Probleme angegangen werden, d. h. ein wirksamer Schutz vor systemischen Embolien ohne kontinuierliches Blutungsrisiko. Die vorliegende Arbeit zeigt den aktuellen Stand der Evidenz im dynamischen Feld der Prophylaxe von Tod, Schlaganfall und Blutungen durch den interventionellen Vorhofohrverschluss anhand der aktuellen klinischen Daten auf.