Erschienen in:
01.12.2010 | Leitthema
Warum soll ich forschen?
Stellenwert der Forschung in der Aus- und Weiterbildung von Medizinern
verfasst von:
Dr. M. Hakimi, P. Geisbüsch, D. Kotelis, D. Böckler
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) findet immer weniger Forschung durch klinisch aktive Ärzte statt. Das Berufsbild des Arztes und die Karriereoptionen junger Mediziner haben sich parallel zu den gesellschaftlichen und strukturellen Veränderungen der letzten zwei Jahrzehnte gewandelt. Sowohl in der BRD als auch im benachbarten europäischen Ausland haben sich zahlreiche neue Karriereoptionen entwickelt. Im gleichen Ausmaß wurden gewohnte Karrierewege aus unterschiedlichen, nicht zuletzt finanziellen Gründen unattraktiv. Der Alltag klinisch tätiger Ärzte wird durch die Betroffenen zunehmend als belastend und familienfeindlich empfunden. Dem gegenüber fehlen oder bestehen nur unzureichend etablierte Ausbildungs- und Karrierestrukturen für die parallele Durchführung einer wissenschaftlichen und klinischen Weiterbildung. Absolventen des Studiengangs Medizin orientieren sich daher vermehrt in Berufsfelden außerhalb der Patientenversorgung oder wandern ins Ausland ab. Besonders auffällig ist der Nachwuchsmangel an Universitätskliniken. Hier wird es immer schwieriger, junge Mediziner zur wissenschaftlichen Tätigkeit neben der klinischen Arbeit zu gewinnen. Es besteht weiterhin ein Bedarf an akademisch tätigen Ärzten. Dieser Bedarf und Verbesserungen bezüglich der Forschungsstrukturen sowie der klinischen Ausbildung können aus verschiedenen Perspektiven als überzeugende Argumente für eine akademische ärztliche Laufbahn herangezogen werden. Diese Perspektiven sollen im folgenden Beitrag beleuchtet werden.