Erschienen in:
01.04.2014 | Leitthema
Wortschatzerwerb
Konstruktion verschiedener in der Praxis eingesetzter Wortschatztests
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. M. Ptok, D. Kühn, S. Miller
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kinder im Erstspracherwerb müssen Kenntnisse über Sprachlaute und das Regelwerk der Muttersprache erwerben. Darüber hinaus müssen sie sich, um sich adäquat verständigen zu können, auch einen ausreichend großen Wortschatz aneignen. Die individuellen Verläufe des Wortschatzerwerbs können stark differieren. Als ein Meilenstein in dieser Entwicklung gilt, dass ein Kind mit etwa 24 Lebensmonaten etwa 50 Wörter aktiv verwenden soll. Danach beginnt typischerweise die Phase der Wortschatzexplosion. Hier soll übersichtsartig dargelegt werden, welche Theorien postuliert wurden und wie der Wortschatzerwerb zu erklären ist.
Methode
Selektive Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Scopus sowie Berücksichtigung gängiger Lehrbücher.
Ergebnis
Zum Erwerb neuer Wörter muss das Kind u. a. erkennen, auf was sich die neu gehörte Sprachlautfolge bezieht. Es muss sich zum Wort ein Konzept bilden und schließlich Wort und Konzept langfristig abspeichern. Zur Organisation des Lexikons, zur Konzeptbildung und zu Mechanismen insbesondere des schnellen Erwerbs von Wörtern, dem sog. „fast mapping“, sind Theorien postuliert worden, die modellhaft die Phänomene des Wortschatzerwerbs zu erklären versuchen. Für die Einschränkung des Hypothesenraums zur Konzeptbildung beim „fast mapping“ sind u. a. prinzipienorientierte, kognitive, intentionalistische und emergenzorientierte Theorien vorgeschlagen worden.
Diskussion
Die Kenntnis der verschiedenen Theorien erlaubt die Konstruktion verschiedener in der Praxis eingesetzter Wortschatztests zu verstehen, sodass sie gezielt indiziert werden können.