Erschienen in:
01.07.2010 | Leitthema
Zementbasierte Augmentationsverfahren an der Wirbelsäule
Anästhesieverfahren und systemische Komplikationen
verfasst von:
Prof. Dr. P. Kessler, J. Souquet, D. Meisenzahl, M. Rauschmann, J. Richolt
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zementbasierte Augmentationsverfahren an der Wirbelsäule, wie die perkutane Vertebro- und Kyphoplastie, haben sich in den letzten Jahren als sehr sichere Therapieoption in der Behandlung von Wirbelkörperfrakturen erwiesen. Gleichwohl sind in seltenen Fällen systemische Komplikationen wie pulmonale Zementembolien beschrieben, deren Spektrum von temporär und harmlos bis hin zu letal reicht.
Hilfreich beim Auftreten systemischer Komplikationen ist die Anwesenheit eines Anästhesisten. Inwieweit das Anästhesieverfahren an sich einen Einfluss auf das Outcome nach Vertebro- oder Kyphoplastie hat, lässt sich derzeit nicht beantworten. Neben der Allgemeinanästhesie werden hauptsächlich Lokalanästhesien in Kombination mit systemischer Analgosedierung eingesetzt. Bei der Differentialindikation für das eine oder andere Verfahren spielen Faktoren wie das Ausmaß der zu erwartenden Schmerzen, die Art der Zementaugmentierung (Vertebroplastie oder Kyphoplastie), die Anzahl der zu versorgenden Segmente und besonders der Zustand des Patienten (insbesondere sein Alter und seine Komorbiditäten) eine Rolle.
Mit der Single-shot-Periduralanästhesie steht ein alternatives Anästhesieverfahren zur Verfügung, das an unserer Klinik seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt wird und die Vorteile der Allgemein- und Lokalanästhesie kombiniert: ausgezeichnete segmentale Analgesie auch bei Mehrsegmentversorgung und ein wacher kooperativer Patient.