Erschienen in:
01.04.2006 | Leitthema
Zentrale Gallengangskarzinome
verfasst von:
Prof. Dr. H. Lang, G. M. Kaiser, T. Zöpf, G. C. Sotiropoulos, A. Frilling, M. Malagó, C. E. Broelsch
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Die R0-Resektion stellt derzeit die einzige potenziell kurative Therapieform des zentralen Gallengangskarzinoms dar. Die besondere anatomische Lokalisation der Tumoren mit unmittelbarer Nähe zu Leberarterie und Pfortader setzt dabei jedoch operationstechnische Grenzen und schränkt die Übertragbarkeit der Prinzipien der onkologischen Chirurgie ein. Lokale Resektionsverfahren wie die Hepatikusgabelresektion allein oder in Kombination mit limitierten Leberresektionen können mit geringer Morbidität und Mortalität durchgeführt werden, gehen aber mit einer hohen Lokalrezidivrate einher. Ausreichende Sicherheitsabstände können meistens nur durch ausgedehnte Leberresektionen erreicht werden. Die erweiterte Hemihepatektomie rechts („right trisectionectomy“) erlaubt eine weitgehend tumorferne Präparation und ermöglicht die potenziell größten tumorfreien Resektionsränder. Die berichteten 5-Jahre-Überlebensraten liegen zwischen 20% und 40%, in selektionierten Untergruppen sogar bis zu 59%. Die Verfügbarkeit neuer onkologischer Therapieprotokolle sowie insbesondere die Möglichkeit der Leberlebendspende könnten dafür sprechen, dass die Rolle der Lebertransplantation bei diesem Krankheitsbild neu zu definieren ist.