Erschienen in:
29.05.2019 | Zervixkarzinom | Leitthema
Innovative Therapien beim metastasierten Zervixkarzinom
verfasst von:
Dr. Christian M. Domröse, Univ.-Prof. Dr. Peter Mallmann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Operation, Strahlen- und Chemotherapie stellen die klassischen Therapieoptionen in der palliativen Therapie eines metastasierten Zervixkarzinoms dar. Sie werden aktuell und zukünftig durch innovative Therapieoptionen ergänzt. Bevacizumab, der bereits für die Therapie des Zervixkarzinoms zugelassene Antikörper gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) greift in die Neoangiogenese des Tumors ein und kann so die Wirkung einer klassischen Chemotherapie ergänzen. Als innovative Therapien werden derzeit auch andere Medikamente bezeichnet, die nicht den Tumor selbst angreifen, sondern das Immunsystem beeinflussen, etwa Immuncheckpointinhibitoren. Durch Inhibition von PD-1(„programmed cell death protein 1“)/PD-L1 („programmed death-ligand 1“), z. B. durch Pembrolizumab, Nivolumab, Atezolizumab oder Avelumab, können T‑Zellen und damit die eigene Immunabwehr aktiviert werden. Ein weiterer Immuncheckpointinhibitor ist der CTLA4(„anti-cytotoxic T‑lymphocyte antigen 4“)-Antikörper (Ipilimumab). Weitere zielgerichtete Substanzen sind Tyrosinkinaseinhibitoren, die ebenfalls bei der Therapie des Zervixkarzinoms untersucht werden. Neben der erfolgreichen prophylaktischen Impfung gegen HPV (humane Papillomaviren) stellen auch therapeutische Impfungen einen vielversprechenden innovativen Ansatz in der zukünftigen Therapie des metastasierten Zervixkarzinoms dar.