Erschienen in:
01.10.2006 | Phoniatrie und Pädaudiologie
Zur auditiven Bewertung der Stimmqualität
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. M. Ptok, C. Schwemmle, C. Iven, M. Jessen, T. Nawka
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der phoniatrischen Praxis wird bei Dysphoniepatienten routinemäßig auditiv die Heiserkeit bewertet. In Deutschland hat sich hierfür die RBH-Skala etabliert, nach der in einem vierstufigen System die Rauigkeit R, die Behauchtheit B und die Heiserkeit H beurteilt wird. Obwohl diese Skala verbreitet ist, gibt es wenige Daten zur Reliabilität der auditiven Bewertung der Sprechstimme beim Lesen des Textes „Der Nordwind und die Sonne“, der mittlerweile als Standard in der phoniatrischen Praxis gilt.
Material und Methoden
78 Patienten lasen den phonetisch ausbalancierten Text „Der Nordwind und die Sonne“. Die Stimmqualität der Sprechstimme wurde in Anlehnung an die RBH-Methode von 19 Studenten des Studienganges Logopädie beurteilt. Für diese Beurteilungen wurde die Interrater-Reliabilität bestimmt.
Ergebnisse
Die Berechnungen ergaben eine sehr hohe Interrater-Reliabilität mit Cronbach-α von 0,94, die Gesamt-Item-Statistik zeigte, dass es bei den Bewertungen keine „Ausreißer“ gab.
Diskussion
Die hier erarbeiteten Daten lassen keine Aussage zur Validität bzw. der Intrarater-Reliabilität der RBH-Methode zu, da lediglich die Interrater-Reliabilität untersucht wurde. Diese Ergebnisse bestätigen aber die wenigen bisher vorhandenen Angaben in der Literatur, dass die RBH-Skala gut für die auditive Einschätzung der Stimmqualität geeignet ist. Deshalb sollte, auch zur Qualitätssicherung, diese Bewertung bei allen Stimmpatienten vorgenommen werden.