Erschienen in:
01.04.2006 | Einführung zum Thema
Aktuelle Gallenwegschirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. H. D. Saeger
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 4/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Die Ursachen von Erkrankungen an den extrahepatischen Gallenwegen sind vielfältig und reichen vom Caroli-Syndrom bis zum Klatskin-Tumor, vom Mirizzi-Syndrom bis zur primär sklerosierenden Cholangitis. Nimmt man die einfache Steinkrankheit aus, ist die Inzidenz in Relation zu sonstigen Krankheiten des Gastrointestinaltrakts eher selten. So betreffen nur ca. 3% der gastrointestinalen Karzinome die Gallenwege. Cholangiokarzinome werden in der Regel durch den auftretenden Verschlussikterus früh diagnostiziert. Dennoch ist die Gesamtprognose auch bei ausgedehnten Resektionen und durch den Einsatz einer multimodalen Therapie nach wie vor unbefriedigend. Der Wert adjuvanter und neoadjuvanter Therapien ist bisher unklar. Palliativ ist der Einsatz der Bestrahlung und der photodynamischen Therapie am ehesten wirksam. Standardisierte Empfehlungen lassen sich allerdings nach der bisher vorhandenen Datenlage für ein antiproliferatives Verfahren nicht geben. Dagegen hat sich das palliative Stenting von Tumorstenosen der Gallenwege endoskopisch transpapillär oder transkutan transhepatisch bewährt. Die heute verfügbaren Materialien bedürfen allerdings noch der Verbesserung, um rezidivierende Okklusionen der eingebrachten Endoprothesen zu vermeiden. …