Erschienen in:
03.04.2019 | Intoxikationen | Leitthema
Akute Intoxikationen: Marker für Screening, Diagnose und Therapiesteuerung
verfasst von:
PD Dr. Dr. G. Hackl
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Akute Intoxikationen machen einen wesentlichen Anteil des Patientenkollektivs auf internistischen Intensivstationen aus. Mischintoxikationen und Arzneimittelintoxikationen stehen dabei im Vordergrund. Ziel dieses Artikels ist es, Marker für Screening, Diagnose und Therapiesteuerung bei akuten Intoxikationen auf der Intensivstation näher zu beschreiben. Zur Erstellung dieser Arbeit wurde eine Literaturrecherche durchgeführt und ein Review anhand von Leitlinien, Case Reports, Expertenmeinungen und wissenschaftlichen Publikationen verfasst. Toxidrome stellen eine sinnvolle Einteilung von klinischen Charakteristika bei initialer Unkenntnis der verursachenden Substanz dar. Speziell im Intensivbereich sollte immer versucht werden, das ursächliche Toxin anhand von Enzymimmunassays sowie durch Chromatographie und Massenspektrometrie zu identifizieren und quantifizieren. Die intensivmedizinische Behandlung von Patienten mit akuten Intoxikationen umfasst neben den Maßnahmen zur Überwachung und Sicherung der Vitalfunktionen auch Methoden zur primären und sekundären Giftelimination. Die Indikation zum Einsatz von extrakorporalen Verfahren sollte genau abgewogen werden und das Verfahren anhand von Proteinbindung und Molekülgröße gewählt werden. Zunehmend finden auch die Lipidemulsionstherapie, die Hochdosisinsulintherapie sowie die hyperbare Oxygenierung Verwendung.