Erschienen in:
01.08.2009 | CME - Weiterbildung - Zertifizierte Fortbildung
Akute perioperative Störungen der Nierenfunktion
Strategien zur Prävention und Therapie
verfasst von:
Dr. U. Jaschinski, M. Lichtwarck-Aschoff
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2009
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Zusammenfassung
Die zunehmende Lebenserwartung in den Industrienationen lässt die Zahl der Krankenhausbehandlungen alter und hoch betagter Menschen steigen. Immer häufiger werden auch komplexe Operationen bei diesen Patienten durchgeführt. Nierenfunktionsstörungen in der perioperativen Situation sind mit einer erheblichen Morbiditäts- und Letalitätsrate verbunden. Eine akute Nierenschädigung, im neueren Sprachgebrauch eine „acute kidney injury“ (AKI), ist bei kritisch kranken Patienten nahezu immer Bestandteil eines Multiorgandysfunktionssyndroms (MODS). Die Behandlungsstrategie sollte sich am Grad der Organfunktionsstörung orientieren. Meist ist aber das Stadium der Funktionsstörung nicht bekannt, und so wird oft das therapeutisch nutzbare Intervall verpasst. Nahezu regelhaft findet bei allen Patienten die gleiche Therapie Anwendung: Flüssigkeitszufuhr und Diuretikumgabe – häufig unter der Vorstellung: „Die Nieren müssen gespült werden!“. Eine vereinheitlichende Klassifikation des Kontinuums der Nierenfunktionsstörungen anhand der RIFLE-Kriterien („risk, injury, failure, loss, endstage kidney disease“) kann helfen, Frühphasen der Nierenfunktionsstörung zu erkennen, um entsprechend therapeutisch reagieren zu können, und den Einsatz konservativer Behandlungsstrategien kritisch zu hinterfragen bzw. zu optimieren.