Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Allergen-Microarrays für die molekulare Komponentendiagnostik von Typ-I-Allergien
An der Schwelle von der Forschung zur Routinediagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. L. Klimek, D. Vetter, L. von Bernus , C. Thorn
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
In industrialisierten Ländern leiden etwa 25% der Bevölkerung an IgE-assoziierten Typ-1-Allergien. Als neues Diagnostikum ermöglicht der Protein-Microarray die simultane Untersuchung verschiedener Allergene in einem Analyseschritt. Durch Einsatz verschiedener Fluoreszenzmarker in Kombination mit einem spezifischen Sekundärantikörper sind mehrere analytische Parameter (z. B. allergenspezifische IgEs und IgGs) in einem Assay messbar. Auf einem planen Untergrund werden die zu testenden Allergenkomponenten immobilisiert. Allergenspezifische IgE-Antikörper aus einer geringen Menge an Patientenserum (20 µl) binden an die entsprechenden Epitope. Dann werden sekundär fluoreszierende Anti-IgE-Antikörper dazugegeben. Die resultierenden Signalintensitäten der einzelnen Spots des Microarrays werden mittels Biochipscanner gemessen. Mit der korrespondierenden Software kann abschließend eine quantitative Einteilung der Serum-IgE-Antikörperlevel für die einzelnen Allergene vorgenommen werden. Derzeit gibt es verschiedene Ansätze, die Komplexität ursprünglicher Extrakte zur Herstellung einer festen Phase auf eine vergleichbar kleine Anzahl ausschlaggebender krankheitserregender Moleküle zu beschränken. Die molekulare Komponentendiagnostik ist noch in der Phase der klinischen Validierung. Erste Studien liefern positive Ergebnisse bezüglich Sensitivität und Spezifität des Protein-Microarrays. Zukünftig erhofft man sich, den Microarray vermehrt zu Screeningzwecken sowie zur Verbesserung der spezifischen Immuntherapie einsetzen zu können.