Erschienen in:
01.12.2005 | Kasuistik
Allergische Kontakturtikaria durch ein Chamäleon
Ausdruck einer Sensibilisierung gegen Ficus benjamina
verfasst von:
Dr. G. Sesztak-Greinecker, W. Hemmer, M. Götz, R. Jarisch
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2005
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Zusammenfassung
Ein 31-jähriger Mann wurde wegen mehrjähriger Rhinokonjunktivitis und Niesattacken während der Monate März bis Mai vorstellig. Darüber hinaus berichtete der Patient über rezidivierende urtikarielle Reaktionen nach Hautkontakt mit einem Chamäleon (Chamaeleo calyptratus). Innerhalb weniger Minuten kam es speziell an den Berührungspunkten mit den Tierkrallen zu transienter Quaddelbildung mit Erythem und Juckreiz. Bei anderen Personen traten vergleichbare Reaktionen nicht auf. Die Allergietestung ergab eine Sensibilisierung gegen die Frühblüher Hasel, Erle, Birke und Esche, gegen Hausstaubmilbe und Katze sowie Ficus benjamina. Ein kausaler Zusammenhang zwischen den Lokalreaktionen und der Ficus-Sensibilisierung ergab sich aus dem Umstand, dass sich das Reptil regelmäßig auf einem zimmerhohen Ficus benjamina aufhielt und dabei offensichtlich seine Krallenspitzen mit dem allergenen Milchsaft der Pflanze kontaminierte. Bei genauer Inspektion der Blätter konnten unzählige Einstiche der spitzen Krallen gefunden werden. Inhalative Beschwerden durch Ficus benjamina sowie eine Unverträglichkeit von Ficus-assoziierten Nahrungsmitteln bestanden bei unserem Patienten nicht.