Erschienen in:
01.05.2004 | Leitthema
Alpha-Melanozyten stimulierendes Hormon
Seine aktuelle Bedeutung für die Dermatologie
verfasst von:
PD Dr. M. Böhm, T. A. Luger
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Alpha-Melanozyten stimulierendes Hormon (α-MSH) ist ein Tridekapeptid, das ursprünglich als Neuropeptid aus der Hypophyse isoliert wurde. Seine Synthese aus Proopiomelanokortin (POMC) erfordert die Aktivität spezifischer Prohormonkonvertasen, die POMC in α-MSH, Adrenocorticotropin und β-Endorphin prozessieren. Die biologische Aktivität von α-MSH wird über Melanokortinrezeptoren vermittelt. Es ist gesichert, dass die Haut sowie die Mehrzahl aller Hautzellen POMC exprimieren. Proinflammatorische Stimuli wie Ultraviolettexposition induzieren die POMC-Expression und Sekretion von α-MSH. Rezeptoren für α-MSH werden nicht nur auf Melanozyten exprimiert, wo sie Melanogenese und Proliferation vermitteln, sondern auf nahezu allen kutanen Zelltypen. Das Spektrum der biologischen Aktivität von α-MSH umfasst hierbei immunmodulatorische Effekte, protektive Wirkungen gegenüber oxidativem Stress und der UV-induzierten Apoptose, regulatorische Effekte auf die sekretorische Aktivität von Drüsenepithelien sowie modulierende Einflüsse auf die extrazelluläre Matrix. Superpotente und trunkierte MSH-Peptide könnten deshalb in Zukunft bei einer Reihe von Dermatosen eine neue therapeutische Option werden.