Erschienen in:
27.05.2020 | Psychotherapie | Schwerpunkt: Gruppenpsychotherapie – Originalien
Ambulante gruppenpsychotherapeutische Nachsorge
Effekte nach teilstationärer und stationärer psychosomatischer Rehabilitation
verfasst von:
Dr. Rainer Weber, Johannes C. Ehrenthal, Ulrike Dinger-Ehrenthal, Matthias Volz, Thomas Langens, Michael Schonnebeck
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland stellt die psychosomatische Rehabilitation neben der akutmedizinischen Versorgung eine feste Säule im Gesundheitswesen dar. Im Sinne einer gestaffelten Versorgung und begrenzter stationärer Behandlungszeiten sollen die Behandlungseffekte in ambulanten Nachsorgeangeboten in Gruppenformaten stabilisiert werden. Ungeachtet der weiten Verbreitung sind diese Nachsorgeangebote wenig beforscht.
Material und Methode
In einer naturalistischen Studie mit einem Prä-post-Design ohne Kontrollgruppe wurden insgesamt 261 Patienten in 23 psychosomatischen Nachsorgegruppen untersucht. Neben soziodemografischen Daten wurde die symptomatische Belastung zu insgesamt 3 Messzeitpunkten mithilfe des Klinisch-Psychologischen Diagnosesystem 38 (KPD-38) untersucht. Weiterhin wurde die Stichprobe hinsichtlich der Patienten, die die Maßnahme komplett durchlaufen haben, und der Patienten, die die Maßnahme vorzeitig beendeten, verglichen.
Ergebnisse
In der Gesamtgruppe nahm die Symptomatik im Laufe der Gruppenbehandlung insgesamt signifikant und mit kleinen bis mittleren Effekten ab. Patienten mit regulärem Abschluss der Maßnahme profitierten am meisten im Gegensatz zu denen, die diese vorzeitig beendeten.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse der Studie sind für die Anwendung der ambulanten gruppenpsychotherapeutischen Nachsorge vielversprechend, jedoch sind weitere Studien zu Wirksamkeit und Prädiktoren der Veränderung nötig.