Erschienen in:
24.11.2016 | Angiografie | Übersichten
Kontrastmittelretention in der Geschichte der Radiologie
Folgen der früheren Thorotrastanwendungen und neue Herausforderungen
verfasst von:
G. van Kaick, S. Delorme
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Der Nachweis von Gadoliniumablagerungen im Körper von Patienten nach mehrfacher Injektion von Gadoliniumchelaten hat Irritationen ausgelöst. Gleichwohl gibt es bislang keine Hinweise auf resultierende klinische Spätfolgen. In verschiedenen Veröffentlichungen wird auf mögliche Parallelen zu den Folgen der Anwendung des früheren Röntgenkontrastmittels Thorotrast hingewiesen.
In diesem Beitrag wird die Geschichte der Thorotrastanwendung dargelegt, insbesondere weshalb es trotz der Warnungen zur häufigen, weltweiten Anwendung des Präparats kam. Aus einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse der Deutschen Thorotraststudie wird deutlich, dass erst nach einer über 15-jährigen Latenzzeit hohe Exzessraten an primären Lebertumoren und in geringerem Maße auch an Leukämien auftraten und schwerwiegende Folgen paravasaler Injektionen v. a. im Halsbereich beobachtet wurden. In einem historischen Rückblick wagen wir den Versuch einer Bilanz über die Auswirkungen der „Erfolgsgeschichte“ des Kontrastmittels.