Zusammenfassung
Kruro-pedale Gefäßverschlüsse können akut auftreten oder für eine chronische amputationsbedrohende Ischämie verantwortlich sein. Zur Therapieplanung ist eine exakte bildgebende Diagnostik, z. B. Kontrastmittelangiografie, der Bein- und Fußarterien unverzichtbar. Bei akuten Verschlussprozessen kommen chirurgische und endovaskuläre Thrombembolektomien oder Lysetherapien infrage. Differentialdiagnostisch muss ein Popliteaaneurysma ausgeschlossen werden. Bei schwerer akuter Ischämie sollte großzügig die Indikation zur Fasziotomie gestellt werden, um ein Kompartmentsyndrom zu vermeiden.
Bei chronischer oder chronisch kritischer Ischämie gibt es standardisierte Indikationsregeln. Auch hier ist der primäre Versuch einer endovaskulären Rekonstruktion im Rahmen der präoperativen Angiografie gerechtfertigt. Die Implantation von Stentkörpern ist im kruro-pedalen Arterienabschnitt wegen unbefriedigender Offenheit nur Sonderfällen vorbehalten. Bei Misserfolg der Kathetertechnik sollten die bewährten offen chirurgischen Verfahren Anwendung finden. Dabei bleibt die autologe V. saphena magna weit vor Gefäßprothesen das Bypassmaterial der ersten Wahl. Der periphere Bypassanschluss erfolgt auf das am besten erhaltene kruro-pedale arterielle Gefäß unabhängig vom Angiosommodell. Die postoperative Prognose hängt von adjuvanten Maßnahmen, z. B. Antikoagulation, Vasodilatation, und einer regelmäßigen duplexsonographischen Nachsorge ab.